15
JUN
2017

9G2 entwickelt Ideen an der Goethe-Universität Frankfurt

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Seniorenheim, Flüchtlingsunterkunft oder Bistro? – Singbergschüler nehmen am Projekt „Level – Lehrerbildung vernetzt entwickeln“ der Goethe-Universität Frankfurt teil und beschäftigen sich mit der Frage, wie die „Alte Grundschule“ in Wölfersheim künftig genutzt werden soll.

Da es angehenden Lehrkräften oft schwerfällt, das an der Universität erworbene Fachwissen mit den praktischen Anforderungen des Schulalltags in Verbindung zu bringen, hat sich die Frankfurter Goethe-Universität mit dem Projekt „Level – Lehrerbildung vernetzt entwickeln“ das Ziel gesetzt, Lehramtsstudenten mit kurzen Unterrichtssequenzen besser auf ihren späteren Beruf vorzubereiten. Gemeinsam mit ihrem Politiklehrer Herrn Dr. Zipp nahm die Klasse 9G2 (Klassenleitung: Frau von der Mark) im Rahmen eines zweittägigen Projekttages an dem Forschungsvorhaben der Universität teil. Der Forschungsschwerpunkt lag dabei auf der Erforschung des Einsatzes von Planspielen im gesellschaftswissenschaftlichen Unterricht.

Am Mittwoch, dem 06.06.2017, wurde die Klasse in drei Unterrichtsstunden, die von Herrn Zipp gehalten wurden, auf das am Mittwoch im Mittelpunkt stehende Planspiel in Frankfurt vorbereitet. In einer Geschichtsstunde beschäftigten sich die Schüler zunächst mit dem Strukturwandel im dörflichen und kleinstädtischen Bereich. In der folgenden Erdkundestunde entwickelten die Schüler Ideen, wie die Alte Grundschule in Wölfersheim, die Eigentum der Gemeinde ist und zurzeit von der Singbergschule als Oberstufengebäude genutzt wird, nach der Einweihung des neuen Oberstufengebäudes genutzt werden könnte, werteten Schaubilder, Diagramme und Grafiken aus und nahmen abschließend eine begründete Bewertung ihrer eigenen Nutzungsvorschläge vor. Dabei erkannten die Schülerinnen und Schüler, dass die in Wölfersheim und Umgebung lebenden verschiedenen Bevölkerungsgruppen unterschiedliche Bedürfnisse haben, was eine Entscheidungsfindung alles andere als einfach macht. Wie und durch wen eine Entscheidung herbeigeführt werden kann, erarbeiteten sich die Schüler im Rahmen einer Plakatgestaltung und -präsentation in der nun folgenden PoWi-Stunde.

Am Donnerstag, dem 07.06.2017, fuhren die Schüler dann schon frühmorgens nach Frankfurt, um auf dem Universitätsgelände im Rahmen eines Planspiels die am Vortrag aufgeworfene Frage, wie die Alte Grundschule in Wölfersheim in Zukunft genutzt werden soll, zu beantworten. Nach einer kurzen Zusammenfassung der Ergebnisse des ersten Projekttages und einigen Erläuterungen zum Ablauf und den zentralen Regeln des Planspiels wurden die Schüler einer fiktiven Partei zugeordnet und für die nächsten Stunden zu Kommunalpolitikern. Aus Arne Koscharre wurde Herr Ley, aus Lukas Veith Herr Feld von den „Pandas“. Einige Schüler übernahmen dabei als Gemeindesitzungsvorsitzende, Fraktionssprecher oder stellvertretende Fraktionssprecher tragende Rollen. Unter der Leitung der Fraktionssprecher (Daniel Hohl, Tina Haser, Sina Gottwald, Mareike Anthony, Colin Falzmann und Lilli Münch) besprachen die jungen Politiker in ihren Fraktionen ihre Fraktionsposition, verfassten Anträge und Statements und stimmten ihre Anträge nach ausgiebigen und lebhaften Debatten demokratisch ab. In der Sitzung der Gemeindevertretung, die von der Gemeindesitzungsvorsitzenden Lea Reinhardt und ihrer Vertreterin Emily Tröger geleitet wurde, wurden die Vorschläge aller Fraktionen ins Plenum getragen, diskutiert und abgestimmt. Mit einer Ergebnisverkündung endete die Sitzung der Gemeindevertretung – und damit auch das Planspiel, welches im Anschluss im Rahmen einer Reflexions- und Evaluationsphase mit ihrem PoWi-Lehrer ausgewertet wurde. Hier wurde unter anderem darauf eingegangen, wie sich die Schüler im Verlaufe des Planspiels gefühlt haben, was sie im Rahmen der Simulation gelernt haben, ferner setzten sie sich aber auch mit der Frage auseinander, wie realistisch das Planspiel überhaupt war, also wie Planspiel und Realität miteinander zusammenhängen.

Nach einem wohlverdienten Mittagsessen in der Großen Mensa unternahmen die Schüler noch eine knifflige Campus-Rallye, ehe gegen 15.30 Uhr gutgelaunt die Heimreise nach Wölfersheim angetreten wurde. Bereits im Rahmen der Reflexions- und Evaluationsphase äußerten die Schüler, dass ihnen das zweitägige Projekt – insbesondere das Planspiel – großen Spaß gemacht habe und sie auch im kommenden Schuljahr gerne an einer politischen Simulation teilnehmen möchten. Auch auf der Rückfahrt unterhielten sich die Schülerinnen und Schüler noch angeregt über das ereignisreiche PoWi-Projekt. Als Politiklehrer hoffe ich, dass das Gelernte nachhaltig sein wird und die spürbare Begeisterung der Jugendlichen für Politik noch lange anhalten wird.

Für den Fachbereich II – Dr. Matthias Zipp

 

Die Klasse 9G2 mit ihrem Politiklehrer Herrn Zipp auf dem Campusgelände der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt