29
JUN
2017

„Der Apfel ist getroffen“ – imposante„Wilhelm Tell“ -Aufführung der Oberstufe

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Fulminant erklingt die Ouvertüre aus Rossinis Oper „Wilhelm Tell“, gespielt vom Blasorchester der Singbergschule Wölfersheim unter der Leitung von Frau Dern. Die gesamte Schulleitung und Kollegen, Abgesandte des Schultheaterstudios Frankfurt am Main und viele Eltern und Schüler ließen es sich nicht nehmen, gemeinsam an der Aufführung der gymnasialen Oberstufe und ihrem Lehrerteam in der Wetterauhalle in Wölfersheim teilzunehmen.

Hier ein kleiner Ausschnitt in Bildern von der Schulaufführung in der Wetterauhalle :

Die Deutsch- und Kunstkurse hatten bereits von der Bühne entfernt eine eindrucksvolle Stoff- und Stichsammlung geschaffen und boten den Rahmen für die entsprechenden Szenen des Dramas.

Eine idyllische Berglandschaft umgibt die schweizerischen Bauern. Kuhglockengeläute und Landesmusik umhüllt das friedfertige Dasein der Hirten und Herden. Doch ein Unwetter ist im Anmarsch. Der Wechsel beginnt, ein Sturm zieht auf und der dramatische Kampf zwischen dem armen Bauernvolk der Schweiz und den tyrannischen Landesvögten aus Österreich nimmt seinen Lauf.

Das erschöpfte Ehepaar aus Alzellen flieht vor den wütenden Soldaten, die ihnen nachsetzen. Sie bangen um ihr Leben. Hat der ehrbare Mann doch den Landvogt erschlagen, weil der seine Frau zu vergewaltigen versuchte. Ihnen selbst droht nun der Tod. Vor dieser schrecklichen Wirklichkeit kann sie nur einer retten, Wilhelm Tell. Sicher geführt, gelangen sie durch Sturm und Wellen mit dem Schiff nach Küssnacht. Nebelmaschinen, Ventilatoren, das beherzte Spiel der Schüler hüllen die Bühne in einen geheimnisvollen Zauber.

Gebeugte Gestalten, arme Frondienstarbeiter, errichten unter dem Zorn ihrer Peiniger, die Burg Zwing Uri. Auch Greise werden nicht verschont und der Schieferdecker stürzt unter schwere Lasten gebeugt vom Dach in den Tod. Der dramatische Fall auf der Bühne endet im entsetzten Geschrei der Menge. Dieses Regiment des Schreckens muss Hass erwerben. So schließen sich die Urkantone mit den besten ihres Stammes unter Ablegung des Rütli-Schwurs zusammen, um sich nach geheimen Absprachen mit allen Waldstätten gemeinsam gegen die Despoten des Landes zu wehren. Die dramatische Rhetorik der Schüler ließ keinen Zweifel an der Entschiedenheit ihres Vorhabens aufkommen, obleich auch die Kulisse mitunter zu wackeln drohte.

Ein alter Greis, der edle Herr von Attinghausen, dessen letzter Wunsch nach Einigkeit seines Stammes ist, stimmt mit letzten Kräften und überzeugender Wortgewalt noch vor seinem Ableben den jungen Edelherren um, der leidenschaftlich um das Herz des Edelfräuleins Bertas aus Österreich gebuhlt hat und sich der Treue zur seiner alten Schweiz nicht mehr bewusst zu gewesen ist.

Um den Gehorsam des gesamten Volkes zu prüfen, lässt der böse Gessler eine Hut auf der Stange in Altdorf errichten, der von zwei Soldaten bewacht wird. Ahnungslos vergisst Tell im Vorbeigehen mit seinem Sohn Walter den Hut zu grüßen. Die aufrührerischen Versuchen der Bürger des gesamten Volkes, Gesslers dennoch umzustimmen, scheitern. Rudenz zückt im dramatischen Kampf das Schwert als letztes Mittel, doch Tell schießt und trifft – im Innersten seines Herzens bis aufs äußerste erregt – den Apfel vom Kopfe seines Sohnes.

Erneut unterliegt Tell dem Groll Gesslers, weil er sich noch einen zweiten Pfeil zusteckte, um ihn bei Bedarf zu erschießen, falls er seinem eigenen Sohn ermordet hätte. Auch hieraus befreit er sich. Er kehrt voller Zorn zurück. In der hohlen Gasse von Küssnacht begeht er den Tyrannenmord. Gessler scheidet eindrucksvoll leidend, dahin.

Die Bürger feiern ihren Freiheitshelden Tell. Die Kantone ordnen sich neu. Die Unterdrücker sind verjagt. Tod und Tyrannei haben nicht das letzte Wort. Aus einem Mund erklingt die letzte Melodie ihres Traumes von Freiheit von allen Oberstufenschülern: „Es lebe Tell, der Schütz und der Erretter!“.

Die dankbaren Zuschauer gingen tief bewegt von den Eindrücken nach Standing Ovations nach Hause. Die  Aufführung fand am 10. Juni in Bad Nauheim bei den bekannten „Wetterauer Schultheatertagen“ im Badehaus statt.

 

Klicken Sie hier für noch bessere Foto und einen Trailer von der Aufführung bei den Wetterauer Schultheatertagen in Bad Nauheim: