04
JUN
2017

Warum muss ich mein Handy abends abgeben? – Elternabend zum Thema „Digitale Medien“

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Heutzutage haben viele Kinder der 5. und 6. Klasse bereits ein Smartphone. So ist man erreichbar für die Eltern, kann aber auch einmal zu Hause anrufen, wenn man den Bus verpasst hat oder sein Sportzeug vergessen hat. Über Plattformen wie „WhatsApp“ kann man sich mit seinen Freunden verabreden oder auch bei Klassenkameraden nachfragen, wenn man mit den Hausaufgaben nicht klarkommt. Bis dahin recht positive Aspekte.

Aber wie sooft gibt es auch die Kehrseite der Medaille. Da kursieren plötzlich Gerüchte in diversen Klassen- oder Freundesgruppen, da werden Einzelne aus Gruppen ausgeschlossen oder ohne ihr Wissen zugefügt. Dies geht schnell bis hin zu persönlichen Angriffen und Mobbing. Wie unkompliziert und schnell ist eine Beleidigung getippt und gesendet, um wie viel schwieriger ist es, jemandem dasselbe ins Gesicht zu sagen.

Dazu haben schon Kinder über ihr Smartphone mehr oder weniger Zugang zu allen möglichen Bereichen des Internet. Dies geht von Spielplattformen bis hin zu Inhalten, die für Kinder dieser Altersstufe nicht einsichtig sein dürften.

Viele Eltern sind verunsichert und sorgen sich. Oft sind sie sich der Verantwortung und der Gefahren, die es im Umgang ihrer Kinder mit dem Smartphone geben kann, nicht wirklich bewusst.

Aus dieser Sorge heraus organisierten die Elternbeiräte mehrerer 6. Klassen der Singbergschule Wölfersheim nach Absprache mit den Klassenlehrern einen Elternabend zu diesem Thema. Als Referenten konnten sie Herrn Rauschenberg gewinnen, seines Zeichens Diplom-Sozialpädagoge, und als Mitarbeiter der Fachstelle für Prävention des Wetteraukreises zuständig für die Schulen des Kreises. Der Elternabend fand am Mittwoch, dem 17.05.2017 in der Mensa der Singbergschule statt.

So informierte Herr Rauschenberg die Eltern über verschiedene soziale Netzwerke und von Kindern oft frequentierte Internetportale. Er berichtete anhand von Untersuchungsergebnissen davon, wieviel Zeit Kinder und Jugendliche an Smartphone bzw. PC verbringen, Zeit, die für andere Aktivitäten verloren geht. Vor allem zeigte er auch Gefahren auf, die der Umgang mit diesen doch noch recht neuen Medien mit sich bringt. Es herrschte große Unsicherheit vor allem in Bezug auf Richtwerte, was die tägliche Nutzungsdauer für ihre Kinder anbelangt. Als problematisch sehen viele Eltern den Schutz ihrer Kinder an und die Kontrolle darüber, was ihr Nachwuchs so alles mit dem Smartphone anstellen kann. Fertige Rezepte wollte Herr Rauschenberg nicht liefern, dies nicht zuletzt deshalb, da der gesamte Bereich der Nutzung einem ständigen und rasanten Wandel unterworfen ist. Wichtig ist vor allem die Aufklärung, sowohl der Eltern, als auch der Kinder und deren vertrauensvoller Umgang miteinander. Die Eltern müssen sich informieren und immer wieder den Kontakt zu ihren Kindern suchen, ihnen Vorbild sein und Probleme mit ihnen besprechen.

Auch muss überlegt werden, in welcher Form hier die Schule ihren Beitrag leisten kann. Dies nicht zuletzt deshalb, weil der Umgang der Kinder mit Smartphone und Co. vielfältige Auswirkungen hat auf Schule und Klassengemeinschaft. Die Singbergschule nutzte daher im April den pädagogischen Tag, um sich fachkundig zu machen. IT-Fachreferent Günther Steppich informierte das gesamte Kollegium über die Gefahren und den sicheren Umgang mit digitalen Medien. Davon ausgehend wird die Schule ein Konzept für Schüler und Eltern entwickeln, um zu informieren und auf Gefahren und Verantwortung rechtzeitig hinzuweisen.