30
MAI
2017

„Junge Ideen – Für eine lebendige Demokratie“ – Oberstufenschüler des Wetteraukreises besuchen den Jugendkongress des BfDT in Berlin

Posted By :
Comments : 0

Die Schülerinnen und Schüler der Singbergschule Wölfersheim mit ihren Lehrern (von links nach rechts): Dr. Matthias Zipp, Dean Penov, Selina Keil, Jakob Müller, Christin Scharfe, Leon Malik, Lucia Küchenmeister und Anneki Mütze.

 

Unter der gemeinsamen Leitung der Wölfersheimer Politiklehrer Anneki Mütze und Dr. Matthias Zipp machten sich die Singbergschüler Selina Keil, Lucia Küchenmeister, Leon Malik, Jakob Müller, Dean Penov und Christin Scharfe mit 14 weiteren Schülern des Wetteraukreises am 20.05.2017 auf den Weg nach Berlin, um an dem viertägigen Jugendkongress des „Bündnisses für Demokratie und Toleranz – gegen Extremismus und Gewalt“ teilzunehmen.

Um 9.15 Uhr trafen sich die ausgewählten Absolventen der Wölfersheimer Oberstufe dazu mit den teilnehmenden Schülern des Gymnasiums Nidda, der Weidigschule Butzbach und der Ernst-Ludwig-Schule Bad Nauheim in freudiger Erwartung der bevorstehenden Fahrt am Bahnhof in Friedberg. Über Kassel Wilhelmshöhe erfolgte via RE, ICE und Trambahn die lange Anreise in die Bundeshauptstadt.

Nach dem Check-in im Hotel Kolumbus gegen 16.00 Uhr ging es sofort weiter in Richtung Berlin Alexanderplatz. Im Berlin Congress Center (bcc) wurde der diesjährige Jugendkongress um 17.00 Uhr durch Dr. Gregor Rosenthal (Leiter der Geschäftsstelle des BfDT) und Frau Cornelia Schmitz (Mitglied des Beirates des BfDT) offiziell eröffnet. Moderiert wurde die Veranstaltung von Joana Starck, Lea Baro und Helen Windscheid von dem Peernetzwerk JETZT.

Nach einem gemeinsamen Abendessen lernten sich die 450 Jugendlichen aus ganz Deutschland im Rahmen eines „Ankommens und Aufwärmens“ kennen. Hier wurde schnell eine Gemeinsamkeit aller Teilnehmer offensichtlich – ihr gemeinsames Interesse, sich nachhaltig für die Gesellschaft und Demokratie in Deutschland einzusetzen.

Die folgenden zwei Tage standen dann ganz im Zeichen von zivilgesellschaftlichem Engagement und Fragen der Partizipation von Jugendlichen. Je nach Neigung konnten die Jugendlichen sich für Workshops und Außenforen anmelden und gemeinsam vielfältige Themen wie Herausforderungen in der Arbeit mit Geflüchteten, Salafismus, Sensibilisierung gegen Rechtsextremismus, Homophobie, Konfliktmanagement oder Öffentlichkeitsarbeit bearbeiten. Wurden einige Workshops von unseren Teilnehmern eher kritisch betrachtet, weil der Beutelsbacher Konsens nicht von allen Dozenten gewahrt wurde, stießen die Außenforen hingegen mehrheitlich auf große Begeisterung. Unter anderem wurden folgende Exkursionen angeboten: „Anne Frank – hier & heute. Auf den Spuren jüdischen Lebens rund um den Hackeschen Markt“, „Gedenkstätte Hohenschönhausen – Alles Geschichte? Linksextremismus in Deutschland“, „Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen“, „Ausgrenzung damals – Ausgrenzung heute: Zur Geschichte der Sinti und Roma in Berlin“, „Täter – Opfer – Zuschauer: Lebens- und Handlungsperspektiven in der NS-Zeit“ und „Einmal Bundestag, bitte!“. Die zweittägige Workshopphase wurde schließlich mit der szenischen Lesung „Ein Morgen vor Lampedusa“ durch Teilnehmende des Jugendkongresses abgeschlossen.

Am Dienstag versammelten sich die Teilnehmer des Jugendkongresses zunächst in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche am Breitscheidplatz zu einem ökumenischen Festgottesdienst. Vertreter aller drei Weltreligionen appellierten hier für Demokratie und Toleranz und gedachten gemeinsam den Opfern der Terroranschläge von Berlin und Manchester. Höhepunkt der Veranstaltung war der Festakt zum Tag des Grundgesetzes am 23. Mai im Delphi-Filmpalast. Im Rahmen des Festaktes wurde fünf Privatpersonen und Organisationen für ihr außerordentliches Engagement die Auszeichnung „Botschafter für Demokratie und Toleranz 2017“ verliehen.

Mit einer großen Abschlussparty im Heimathafen Neukölln endete der diesjährige Jugendkongress nach Mitternacht. Den folgenden Tag nutzten unsere Schüler für Sightseeing und Shopping, ehe am späten Nachmittag die Rückreise nach Friedberg bevorstand. Eine spannende, ereignisreiche und hoffentlich nachhaltige Fahrt ging somit zu Ende.
Für den Fachbereich Politik & Wirtschaft – A. Mütze u. Dr. M. Zipp