Besichtigung der Euthanasiegedenkstätte Hadamar
Eine bewegende und emotionale Erfahrung
Am 08.03.2023 besuchte der Wahlpflichtkurs „Bleibt nicht stumm – Diktatur erinnern, aber Demokratie leben!“ die Euthanasiegedenkstätte Hadamar.
Dankenswerterweise unterstützten der Wetteraukreis und die Hessische Landeszentrale für politische Bildung unterstützen die Exkursion finanziell. Geschichtslehrerin und Kursleiterin Beate Klüber organisierte die im Unterricht vorbereitete Exkursion und wurde von der Praktikantin und ehemaligen Singbergschülerin Anabelle Jakubowski unterstützt.
Zunächst fand ein einführender Workshop statt, der Colin gut gefallen hat: „Ich fand es cool, dass wir uns mit dem Schicksal einzelner Betroffener beschäftigt haben.“ Und Vincent ergänzt: „Mir hat gefallen, dass der Leiter des Workshops uns einzelne Schicksale näher vorgestellt und uns die Hintergründe mithilfe von Bildern erklärt hat.“ Die Schüler*innen erfuhren hierbei auch Genaueres über die unterschiedlichen Phasen der Euthanasie: „Ich fand es sehr erschreckend, dass die Menschen im Nachhinein noch verbrannt wurden und die Ermordung mit Gas eigentlich wegen der Proteste eingestellt, aber die Menschen heimlich weitergetötet wurden,“ sagt Merlin. Im Anschluss fand der Rundgang durch die Gedenkstätte statt, wobei die Schüler*innen auch den Keller mit der Zelle, in der die Opfer der Euthanasie durch Gas ermordet und anschließend auf einer Schleifbahn transportiert wurden, besichtigten. Dieser grausame und entwürdigende Vorgang bewegte die Teilnehmer*innen des Workshops und stimmte sie nachdenklich. Zerdan meint: „Für mich war es sehr heftig, dass wir genau dort standen, wo die Toten langgeschliffen wurden.“ Schockierend war für die Schüler*innen auch, was mit den Tätern nach 1945 geschah. Lenn betont: „Mich hat es sehr erschreckt, dass die Euthanasie-Täter so wenig bestraft wurden und teilweise in ihren Berufen weiterarbeiten durften.“ Die Schüler*innen werden sich an den Besuch der Gedenkstätte sicher noch länger erinnern. Zum Abschluss begaben sie sich trotz Schneetreibens noch zur erhöht liegenden Erinnerungslandschaft und legten Blumen am Denkmal ab.
Vom Ort des grausamen Geschehens betroffen sagt Lukas: „Ich fand es gut, dass wir die Toten mit Blumen geehrt haben.“ Und auch Mia resümiert: „Ich finde es schrecklich, dass damals so viele unschuldige Menschen ermordet wurden, nur weil sie nicht der Norm entsprachen. Der Moment, in dem wir die Blumen abgelegt haben, war sehr emotional.“