11
JUL
2022

Wenn Worte tief ins Herz gehen – Theater- und Musiktage an der Singbergschule Wölfersheim

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Unter dem Motto „Angst… und warum wir stärker sind!“ zeigen vier Klassen der Singbergschule bei den ersten Theater- und Musiktagen ihr Bühnenkönnen     

Selbst die hohen Temperaturen von 32 Grad Celsius schreckten die Zuschauer:innen nicht ab, sich die Vorstellungen an den beiden Tagen in den Räumen der Singbergschule anzuschauen.

Den Beginn machte die Klasse 5 G3S mit ihrem selbstgeschriebenen Ministück, in dem die Kinder durch Standbilder und eigene Gedichte und Texte zunächst erklärten, was Angst ist und wie sie sich zeigt, um dann in sehr anrührenden Standbildern und mithilfe von klaren Botschaften die Angst verschwinden zu lassen. „Am meisten beeindruckte mich, dass einige Eltern im Publikum saßen und vor Rührung ein bisschen weinen mussten“, beschreibt die Lehrerin Stefanie Cavazzini die Inszenierung ihrer Deutschklasse.

Weiter ging es mit der Aufführung der Kurses Darstellendes Spiel und des Musikkurses der Q2 zum Theaterstück „Dreck“ von Robert Schneider. Die Schüler:innen des DS-Kurses haben aus dem Ein-Mann-Stück ein Hörspiel entwickelt, welches der Musikkurs durch Musik und Geräusche unterstrich. Im Mittelpunkt steht Sad – ein Geflüchteter – der sein Leben in Deutschland beschreibt und einen ganz eigenen Blick auf die Vorurteile gegen ihn und seine Landsleute wirft. Auch wenn man bei dem ernsten Thema so manches Mal heftig schlucken musste, war die Meinung am Ende von allen Zuschauern einstimmig – das war großartige Unterhaltung, die „eher an Profitheater erinnerte als an Schultheater“, so eine Zuschauerin.

Einen Tag später konnte die 7. Klasse mit der szenischen Lesung zu „Nennt mich nicht Ismael“ voll überzeugen. Die Klassenlehrerin Lena Göttlich, die auch den Probenprozess anleitete, beschrieb in ihrer Einleitungsrede die Grundlage für die Auswahl ihrer Schüler:innen: „Wie geht man mit Angst um und wie schafft man es, stärker zu sein?“ und traf so ebenfalls das Motto der Theater- und Musiktage. In einzelnen Szenen konnten die Zuschauer:innen entsprechend sehen, wie man Angst überwinden kann.

Als Abschluss führte die 10. Klasse unter der Leitung von Caroline Mohr und Dominik Reh bei ihrem Poetry Slam vor, wovor Jugendliche heutzutage Angst haben, was sie beschäftigt und immer wieder auch, wie sie den Weg aus der Angst finden. Als Gewinner des Poetry Slams wurde mit großem Applaus der Schüler Christian Schuster gewählt, der mit seinem Text „Unkaputtbar“ seinen Umgang mit der Corona-Krise in der Schulzeit beschrieb. Für den Gewinn zeigte sich der Förderverein verantwortlich, der die Theater- und Musiktage bereits im Vorfeld unterstützte.

„Es war ein voller Erfolg!“, zog die Organisatorin und DS-Lehrerin S. Cavazzini Bilanz und stellt in Aussicht: „Wir fangen gerade erst an, den Theaterbereich der Singbergschule aufzubauen, da kommt noch mehr!“ Die drei DS-Lehrerinnen Lena Göttlich, Caroline Mohr und Stefanie Cavazzini sowie ihr Musikkollege Christoph Scholz überlegen bereits jetzt, wie dieses Ereignis im nächsten Jahr wiederholt werden kann und haben die Schulleitung auf ihrer Seite, die an beiden Tagen vertreten war und sich ebenso begeistert zeigte wie die anderen Gäste. Eine Mutter fasste die Theater- und Musiktage der Singbergschule für sich wie folgt zusammen: „Es wird sicherlich nicht nur die Kinder selbst nachhaltig positiv im Umgang mit Ängsten prägen, sondern auch uns erwachsenen Zuschauer*innen nochmal wichtige Denkanstöße geben.“ Was für ein besseres Kompliment kann es da noch geben?