01
JUN
2022

10. Klassen der Singbergschule besuchen die Gedenkstätte Hadamar

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Die 10G2 mit ihren Lehrerinnen vor der Gedenkstätte Hadamar.

Die 10. Klassen des Gymnasialzweiges der Singbergschule Wölfersheim besuchten, finanziell durch den Wetteraukreis und die Hessische Landeszentrale für politische Bildung unterstützt, im Rahmen eines Projekttages zum Thema „Euthanasie im Nationalsozialismus“ am 17.05. und am 24.05.2022 die Gedenkstätte Hadamar. Geschichtslehrerin Beate Klüber organisierte die an den Geschichtsunterricht angebundene Exkursion mit Unterstützung ihrer Kolleg:innen Katharina Pietsch, Patrick Willner und Fachbereichsleiter i. K. Dr. Matthias Zipp, die dazu diente, die Schrecken der nationalsozialistischen Eugenik vor Ort zu veranschaulichen.

Sarah (10G2) sagt dazu: „Ich finde es generell wichtig, solche Gedenkstätten zu besuchen, weil jeder über das, was geschehen ist, redet, man es aber nicht wirklich vor Augen hat.“

Und Jan (10G2) ergänzt: „Ich habe erfahren, wozu Menschen manipuliert werden können und wie sie ihre Taten vor sich selbst rechtfertigen.“

Stolperstein in der Limburger Altstadt

Gerahmt wurde der Besuch der Gedenkstätte durch eine kurze Stolpersteinführung in Limburg sowie das gemeinsame Anschauen des Spielfilmes „Nebel im August“, der das Thema auf Basis der Krankenakte eines ermordeten Jungen behandelt und den Projekttag thematisch abrundete. Die Erfahrungen am Ort des Geschehens hinterließen einen nachhaltigen Eindruck.

Mirela (10G2) erlebte die Besichtigung des Kellers, in dem sich die Gaskammer befand, als sehr berührend: „Als ich in den Keller kam, traf mich eine Welle von Emotionen.“

Ihre Mitschülerin Romy (10G2) empfand ähnlich: „Im Keller habe ich mich total beengt gefühlt, mich hat der Gedanke berührt, dass die Opfer den gleichen Weg gegangen sind, wie ich, dass ich wieder lebendig hochgehen konnte, sie aber nicht mehr rausgekommen sind.“

Chiara (10G1) und Ty (10G3) sind sich einig: „Es war ein sehr informativer und interessanter Tag, es war aber gleichzeitig auch sehr erschreckend, so nah am Ort des Geschehens zu sein. Es war schon für uns sehr schlimm, in diesen Keller zu gehen, jedoch kann man sich nicht vorstellen, wie es für die Menschen war, die dort gestorben sind.“

Während der Führung erfuhren die Schüler:innen auch Genaueres über die Opfergruppen.

Rhea (10G1): „Besonders schlimm war, dass dort auch Kinder gestorben sind, die nicht älter als wir waren oder sogar jünger. Und besonders erschreckend war es, auf dem Kalender (in der Ausstellung) zu sehen, wie viele dort täglich getötet wurden, und zu der Erkenntnis zu gelangen, dass man so etwas damals einfach gemacht hat.“

Die Schüler:innen legten am Ende ihrer Führungen beim Besuch der Gedenklandschaft Blumen für die Opfer nieder.

Lina (10G2) erinnert sich: „Besonders berührt hat mich neben dem Keller und der Gaskammer auch die Gedenklandschaft. Über die Massengräber zu gehen hat mich sehr mitgenommen.“

Zur Nachbereitung wird der Wunsch der Schüler:innen berücksichtigt, sich intensiver mit einigen Biografien auseinanderzusetzen, da dies aufgrund der noch geltenden Beschränkungen in der Gedenkstätte nicht mehr möglich war. Die Schüler:innen und Lehrer:innen erlebten den Projekttag als sehr gelungen und für zukünftige Jahrgänge empfehlenswert. Ein herzliches Dankeschön gilt dem Wetteraukreis und der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung, die die Fahrt, wie eingangs erwähnt, finanziell unterstützt und somit ermöglicht haben.

Ein Bericht von: Beate Klüber, Fachsprecherin Geschichte (L3)

Die 10G3 mit ihren Lehrerinnen vor der Gedenkstätte Hadamar

 

Schülerinnen und Schüler der Singbergschule legen Blumen auf dem Friedhof der ehemaligen Tötungsanstalt Hadamar nieder

 

Schülerinnen und Schüler der Singbergschule legen Blumen auf dem Friedhof der ehemaligen Tötungsanstalt Hadamar nieder