17
NOV
2021

„Vom Mauerbau zur deutschen Einheit“ – Singbergschule Wölfersheim erinnert an die jüngste deutsche Geschichte

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Unter dem Motto „Erinnern, gedenken, feiern“ veranstaltete die Singbergschule Wölfersheim eine Fest- und Gedenkwoche anlässlich des 30. Jahrestags (+1) der deutschen Wiedervereinigung und des 60. Jahrestags des Mauerbaus. Die Veranstaltung sollte ursprünglich im September 2020 in enger Zusammenarbeit mit der Gemeinde Wölfersheim stattfinden, musste aber coronabedingt um ein Jahr, in den November 2021, verschoben werden.

Die Schülerinnen und Schüler aller Bildungsgänge beteiligten sich an dem umfassenden Veranstaltungsreigen mit Ausnahme der Jahrgangsstufen 6 und 7, die schon im vergangenen Schuljahr einen Projekttag zu dem Thema durchgeführt hatten. Für die 5. Klassen stand bzw. steht der Zeichentrickfilm „Fritzi – eine Wendewundergeschichte“ auf dem Programm, für die Jahrgangsstufe 11 kam der Zeitzeuge Günter Wetzel aus Chemnitz angereist, um gemeinsam mit Wissenschaftlern des Thüringer Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur über seine spektakuläre Ballonfahrt in die Freiheit zu berichten. Die Grundlage hierfür bildete der Film „Ballon“ von Bully Herbig, den die Schülerinnen und Schüler vorab im Kino Nidda gesehen hatten.

Der Fotographie-Künstler Siegfried Wittenburg aus Rostock zeigte den Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufen 12 und 13 hochwertige Fotos, die die Zeit des Kalten Krieges und das wirkliche Leben in der DDR thematisierten. Alle Gymnasialklassen 9 nutzten drei Tage lang das filmpädagogische Angebot des „FILMobils des Deutschen Filminstituts und des Filmmuseums“; die Deutsche Gesellschaft/Berlin führte mehrere Workshops zur DDR-Geschichte durch. Abschließend stand diesen Gruppen Birgit Schlicke als Zeitzeugin für Fragen zur Verfügung. Schlicke war vom März 1988 bis zum 17.(!) November 1989 widerrechtlich in dem berüchtigten Frauengefängnis Hoheneck inhaftiert.

Als weitere Zeitzeugen waren in der Fest- und Gedenkwoche vor Ort: Reinhard Müller, der im Jahr 1979 als 19-Jähriger die Werra durchschwamm und dessen Familie deshalb 1982 aus dem Grenzgebiet zwangsdeportiert wurde, und Horst Schröder, der lange Jahre an der Erweiterten Oberschule „Karl Marx“ in Oschersleben unterrichtete, bevor er nach der Wende im umbenannten Gymnasium Oschersleben weiter tätig war.

Die 8. Hauptschul- und Realschulklassen begleitete einer der besten Karikaturisten Deutschlands, Schwarwel, der die Schülerinnen und Schüler auf unnachahmliche Weise motivierte, eigene Comics zum Thema zu zeichnen.

Den Schülerinnen und Schülern, aber auch allen anderen Beteiligten wird diese Woche sicherlich lange im Gedächtnis bleiben. Die verantwortlichen Planer und Organisatoren Uwe Müller (Fachbereichsleiter) und Dr. Matthias Zipp (Beauftragter des Bereichs „Öffnung von Schule“) zeigten sich hocherfreut über die Ergebnisse und bedankten sich bei allen, die zum Erfolg der Veranstaltung beigetragen haben. Die Dankadresse ging u.a. an die Organisation BUNTerLEBEN, die Bundesstiftung Aufarbeitung der SED-Diktatur, die Hessische Landeszentrale für politische Bildung, den Thüringer Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, die Deutsche Gesellschaft/Berlin, den Förderverein der Wölfersheimer Schulen, die Gemeinde Wölfersheim, das Deutsche Filminstitut u. Filmmuseum und an alle Zeitzeuginnen und Zeitzeugen. Ohne die Unterstützung der gesamten Schulgemeinde der Singbergschule wäre diese Fest- und Gedenkwoche nicht möglich gewesen.

Die beiden großen Abschlusskonzerte mit Liedern aus der DDR und der BRD zum Thema „Freiheit“ mussten leider verschoben werden, sollen aber am 20. und 21. Mai 2022 in Wölfersheim und Münzenberg nachgeholt werden.

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