22
FEB
2021

Mamma mia! Pasta im Unterricht!

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Buon apettito: Screenshtot am Ende der Kochstunde

Nudeln kochen per Videomeeting – auch so sieht Schule im Zeichen von Covid-19 aus. Ist es das, was man meint, wenn es heißt, dass man die gegenwärtige Situation als Chance sehen müsse? Nun ja, geschmeckt hat es jedenfalls den Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die am Montag per Konferenztool an der etwas anderen Italienischstunde teilgenommen und in der eigenen Küche mitgekocht haben.

Auf dem Menü standen Spaghetti all‘Amatriciana. Das ist ein unkompliziertes Gericht aus Mittelitalien. Der Schwerpunkt lag dabei nicht unbedingt auf dem sprachlichen Bereich. Aber in Sachen Landeskunde haben die Schülerinnen und Schüler des Wahlpflichtkurses Italienisch eine der wichtigsten Erkenntnisse überhaupt mitgenommen: Wer nichts über die italienische Art der Nudelzubereitung weiß, dem fehlen grundlegende Kenntnisse über das Land. Und selbstverständlich weihte Kursleiter Herr Seyfert die Videokonferenzgemeinde in das eine oder andere Geheimnis der italienischen Küche ein. Nudeln und Soße getrennt servieren? Mamma mia! Das tut man nur nördlich der Alpen.

Homeschooling im allerbesten Sinne

Aber es ging nicht nur um das leibliche Wohl. Vorbereitet haben die Kursteilnehmer die Videostunde damit, dass sie einen Text zu Amatrice übersetzen sollten. Die Stadt, die dem Gericht ihren Namen gab, wurde bei einem furchtbaren Erdbeben im August 2016 weitgehend zerstört. Viele Restaurants servierten ihren Kunden daraufhin Spagehtti all‘Amatriciana – mit einem kleinen Solidaritätsbeitrag, der der Stadt zugute kommen sollte. So griffen Landeskunde und Kochstunde Hand in Hand.

 

Und selbstverständlich orientierte sich der Kurs auch an einem italienischen Rezept von einer der größten italienischen Kochwebsites. Immer wieder schauten sich alle das Video dazu an, in dem ein gut gelaunter junger Mann mit Topf und Pfanne hantierte. Allerdings folgten die Köchinnen der Variante von Herrn Seyfert, der keinen Peperoncino (zu scharf) und auch keinen Pecorino (zu streng) ins Essen gab, weil er auch für seine kleinen Kinder kochte, die derlei nicht mögen. Und ja: Schweinebacke hatte auch gerade niemand zur Hand, so dass es Bacon tun musste.

Es konnte mitkochen, wer wollte, zuschauen durfte jeder. Die üblichen Probleme einer Videositzung blieben leider nicht aus. Eine Teilnehmerin hat von vornherein wissen lassen, dass bei ihr kein stabiles Internet zur Verfügung stehe, eine andere Teilnehmerin bekam von der Kochstunde nur eine Art Diavortrag zu sehen – mit Standbildern und ohne Ton. Am Ende standen aber drei dampfende Portionen Nudeln und die Erkenntnis, dass Kochen gar nicht so schwer ist und die italienische Küche sowieso die beste der Welt ist. Buon apettito!