Lange Nacht der Mathematik
Bei den meisten Menschen wird es dunkel, wenn sie an Mathematik denken. An der Singbergschule Wölfersheim ist das genau umgekehrt: Ende November trafen sich bei Anbruch der Dunkelheit elf bzw. vier Schülerinnen und Schüler der Mathematik-Leistungskurse 13 und 11 mit ihrem Lehrer Thomas Wilhelm Schwarzer, um während der gesamten Nacht über mathematischen Problemen zu grübeln.
Der Grund hierfür war die erstmalige Teilnahme der Singbergschule an der „Langen Nacht der Mathematik“, in der sie zum Wettstreit mit mehr als 500 anderen Schulen aus ganz Deutschland antrat.
Bei dem aus Schleswig-Holstein stammenden Wettbewerb müssen in 3 Runden knifflige Aufgaben bearbeitet werden. Während sich in den ersten beiden Runden noch jeder Jahrgang gemeinsam der Herausforderung stellt, kämpft in der letzten Runde jedes Team für sich.
Der Beginn um 18 Uhr an einem kalten Freitagabend war holprig, war doch die Seite des Wettbewerbsveranstalters dem Ansturm der Teilnehmer nicht gewachsen und stellte sogar zuerst die falschen Aufgaben online. So verstrich wertvolle Zeit, bevor mit der intensiven Arbeit begonnen werden konnte.
In der 1. Runde waren 10 bereits sehr knifflige Aufgaben zu bewältigen. Nach Stärkung durch Familienpizzen konnten beide Jahrgänge bis Mitternacht je 8 Aufgaben richtig bearbeiten.
Mittlerweile statteten auch andere Mitglieder der Schulgemeinde der Langen Nacht einen Besuch ab und unterstützten die hart Arbeitenden seelisch oder kulinarisch: Dr. Jan Hofmann als MINT-Fachbereichsleiter freute sich ebenso wie Rektor Thomas Küchenmeister über das Engagement der Oberstufenschüler im Fach Mathematik. Franziska Simon, welche die 13er auf der Studienfahrt nach Ungarn begleitet hatte, verköstigte alle mit Schoko-Brownies und aufmunternden Worten.
Zurück zu den Wettstreitenden: Zur Halbzeit um 1 Uhr lösten die 11er eine weitere Aufgabe und wähnten sich schon in Runde 2, was einige 13er zum frustrierten Aufgeben bewegte.
Doch das Blatt wendete sich: Um 2:05 Uhr gelangten die 13er als erster Jahrgang in die 2. Runde, auch wenn sie bei der Meldung der Ergebnisse müdigkeitsbedingt erst einmal patzten. Die 11er waren zu diesem Zeitpunkt jedoch der Verzweiflung nahe beziehungsweise schon darüber hinaus, gelang es ihnen doch trotz mittlerweile vereinten Kräften seit bereits 3 Stunden nicht, die 10. Aufgabe mit vier sudokuähnlichen „Str8ts“ zu lösen.
Erst um kurz nach 5 Uhr, also nach über 6 Stunden, konnten sie diese Aufgabe Dank himmlischer Eingebung korrekt abgeben und kamen ebenfalls in die 2. Runde. Zu diesem Zeitpunkt hatten die 13er bereits 6 ihrer 10 Aufgaben der 2. Runde gelöst, aber ihre Teilnehmerzahl hatte sich auch auf 5 Hartgesottene reduziert.
Um 6:15 Uhr hatten die 11er ihren Rückstand aufgeholt, beiden Jahrgängen fehlten nur noch jeweils 3 Aufgaben zur Qualifikation für die 3. Runde. Aber nun verließ die 13er das Glück, wobei nicht klar wurde, ob es wirklich an fehlerhaften Lösungen lag oder an den doch sehr gewöhnungsbedürftigen Eingabeformaten, die erst eine Minute vor Wettbewerbsende doch noch ihre seit Stunden eingetippte 8. Lösung als richtig akzeptierten.
Die 11er hingegen legten einen letzten Spurt hin, lösten um 7:05 Uhr die letzte Aufgabe der 2. Runde richtig und konnten sich noch fast eine Stunde mit wenigstens einem Teil der 10 Aufgaben der 3. Runde auseinandersetzen, die deutschlandweit nicht einmal ein Sechstel aller angetretenen Teams erreichte.
Am Samstagmorgen um 8 Uhr – nach 14 mehr als arbeitsreichen Stunden – war die Lange Nacht der Mathematik zu Ende. Der Wettbewerbsbetreuer der Singbergschule, Thomas Wilhelm Schwarzer, bedankte sich herzlich bei den bis zum Ende verbliebenen neun Teilnehmerinnen und Teilnehmern für die hartnäckige und letztlich erfolgreiche erste Teilnahme an der Langen Nacht und wünschte ihnen ein hoffentlich ruhiges und erholsames Wochenende.