14
JUL
2024

Berufsorientierung im Chemieunterricht: Chemie-Vorleistungskurs auf der ACHEMA in Frankfurt am Main

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 Vom 10.06.24 bis zum 14.06.24 fand in Frankfurt die ACHEMA statt. Die ACHEMA ist die weltweit größte Messe der Prozessindustrie für chemische Technik, Verfahrenstechnik und Biotechnologie mit rund 2.800 Austellern aus 50 Nationen.

Selbstverständlich nahmen wir, der kleine, jedoch feine Chemie-Vorleistungskurs der E-Phase, zusammen mit unserem Chemielehrer Herrn Bönicke, am Freitag, den 14.06.2024, unter rund 77.000 anderen Besucher an der ACHEMA teil.

Vielleicht fragen Sie sich, was der Chemie-Vorleistungskurs der Singbergschule auf einer Messe macht, die auf ihrer Homepage damit wirbt, dass man sich mit Anbietern und Kooperationspartnern treffen soll, „um Ihren Projekten neue Impulse zu geben“[1]. Wir Schüler stellten uns vor unserer Ankunft genau diese Frage.

So standen wir aber dennoch pünktlich um 9 Uhr vor dem Eingang, um zur Eröffnung des letzten Messetages durchzustarten. Vor uns erstreckten sich nun 100.000m² Ausstellungsfläche aufgeteilt auf 12 Hallen, die erkundet werden wollten (Spoiler-Alarm: In den 7 Stunden, in denen die Messe offiziell eröffnet war, haben wir es leider nur in 3 Hallen geschafft). Unser erstes Ziel war die Sonderausstellung Wasserstoff, die für uns am interessantesten klang. Auf dem Weg zu dieser Sonderausstellung trafen wir auf den Stand von „Jugend forscht” und kamen mit dem Projektbetreuer und den Schülern ins Gespräch. Dabei konnten wir uns vor allem mit den Schülerinnen und Schülern über ihre Projektentwicklungen unterhalten. Anschließend besuchten wir den Stand des Fraunhofer-Institutes. Dort haben wir gelernt, wie Produkte entwickelt werden und wie man mithilfe von erneuerbaren Energien Kohlenstoffdioxid aus der Atmosphäre filtern und zu neuen, sehr nützlichen Chemikalien und Materialien recyceln kann. Wir fanden vor allem spannend, wie das Kohlenstoffdioxid verändert werden sollte (in diesem Fall in Ameisensäure), um es dann wieder in Verbindungen mit größeren Kohlenstoffketten umzusetzen.

 

Außerdem nahmen wir an einer „Science Rallye” des Bundesministeriums für Bildung und Forschung im Rahmen der Kopernikus Projekte teil. Um die Fragen zu beantworten, mussten wir mit den Ausstellern unterschiedlicher Stände ins Gespräch kommen. Diese erklärten uns bereitwillig ihre Projekte und beantworteten uns so unsere Fragen. Danach sind wir schließlich dort gelandet, wo sich die unterschiedlichsten Bildungsstätten gezielt den Jugendlichen vorstellten. Unter anderem waren dort die Hochschule Flensburg, die National University of Singapore und der Förderverein der Chemie-Olympiade e.V. vertreten. Der letzte Stand hat uns sogar den Fragebogen zur 57. Internationalen Chemie-Olympiade 2025 und ein Periodensystem im Miniaturformat mitgegeben. Nachdem wir alle Fragen der Science Rallye beantwortet und den Lösungssatz “Grüne Zukunft? Schaffen wir!” herausgefunden hatten, begaben wir uns wieder zu unserem Startpunkt und jeder durfte sich ein Teilnahmegeschenk aussuchen.

Wir verließen also die Halle 6 und nach einer kurzen Atempause begaben wir uns in Halle 8, in welcher der Bereich „Pumpen, Kompressoren und Armaturen“ war. Dort hatten wir außerdem ein bestimmtes Ziel: Der Stand von METAX Kupplungs- und Dichtungstechnik GmbH. Denn METAX sitzt in Obbornhofen (6 km von der Singbergschule entfernt) und hat uns den Eintritt zur Messe dankenswerterweise ermöglicht. An dem Stand wurde uns erklärt, dass METAX Spezialkupplungen, auch Einzelanfertigungen, für Bereiche herstellt, in dem eine Standartkupplung nicht mehr ausreicht. Außerdem haben wir so gesehen, dass Chemiker in ganz unterschied-lichen Branchen arbeiten. Nach dem interessanten Vortrag von Frau Gal und einer kleinen Stärkung, die uns METAX bereitstellte, schauten wir uns weiter auf der Messe um und besuchten auch den Stand der BASF. Dort wurden wir eingeladen, uns doch gerne mal für eine Führung der Hochdruck-Anlagen in Wilhelmshaven zu melden.

Als Abschluss unserer Exkursion haben wir uns noch die Ausstellung zur Labor- und Analysetechnik angeschaut. Dort beschäftigten wir uns mit der modernsten Labor-technik, wie bspw. den IR-Spektrometern, die Stoffe mithilfe von Infrarot-Strahlung innerhalb von Sekunden analysieren können. Ein Stand war sogar so freundlich und schenkte jedem von uns ein kleines Behältnis für das Labor.

Da wir jegliche Werbegeschenke mitnahmen, verließen wir die ACHEMA 2024 mit jeweils mindestens einer gefüllten Extra-Tasche. Wir können das Fazit ziehen, dass sich die Exkursion zur ACHEMA auf jeden Fall gelohnt hat und wir viel mitgenommen haben! Um auf die Frage vom Anfang des Berichts zurückzukommen, was der Chemie-Vorleistungskurs der Singbergschule auf dieser Messe zu suchen hätte, können wir antworten: Eine jede Menge! Wir wurden nicht nur freudig an jedem Stand empfangen, egal auf welcher Sprache, sondern auch über die verschiedensten Techniken aufgeklärt. Außerdem konnten wir so einen guten Realitätsbezug der Chemie und des Unterrichts zur Arbeitswelt gewinnen. Denn Chemiker arbeiten nicht nur an Universitäten oder in anderen Forschungseinrichtungen, sondern auch in vielen anderen Branche, die wir, dank METAX, kennenlernen durften.                   (Der Chemie-Vorleistungskurs der E-Phase)

[1] ACHEMA Website https://www.achema.de/de/fuer-besucher/uebersicht zuletzt eingesehen: 18.06.2024 22:54

Der Chemie-Vorleistungskurs der Singbergschule mit Chemielehrer Herr Bönicke (links) und Frau Gal von METAX (rechts).