13
JUL
2024

„No todo es color de rosa“ – Festival des spanischsprachigen Theaters

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Nach dem großen Erfolg im spanischen Vorlesewettbewerb „Leo, leo … ¿Qué lees?“, konnten neun unserer Schüler*innen ihr Talent bei dem Festival des spanischsprachigen Theaters (FETE24) am 14.06.2024 zeigen. Neben 11 weiteren Schulen aus ganz Hessen stellten sie ihr eigens geschriebenes Theaterstück „No todo es color de rosa“ (= „Nicht alles ist wie es scheint“) im Instituto Cervantes in Frankfurt, begleitet von Frau Richter und Frau Wojnicka, vor.

Kevin Bönicke, der Fachsprecher Spanisch, meldete die Singbergschule direkt nach Veröffentlichung des Projektes an, um uns einen der begehrten Plätze zu sichern. Die Schule kam unter die 12 Auserwählten und es begann die Suche nach Interessierten und Theaterbegeisterten, die sich auch trauen würden, kurz vor den Sommerferien ein ganzes Stück auf Spanisch vorzutragen. Insgesamt meldeten sich die Schüler*innen Jannis Jung, Kiyan Kolbe, Julia Kulle, Yascha Knöpp, Elias Wagner, Chiara Weyrauch und Ertugrul Yagci aus der (9G1/G2) sowie Nese Knöpp und Angelika Scholl-Rojas aus der 11 Klasse freiwillig.

Gemeinsam mit Frau Susana Richter, die den Schüler*innen als Unterstützung und Koordinatorin zur Seite stand und das Stück mitentwickelte, begannen die Vorbereitungen.  Das Motto des Festivals lautete „México entre dos mundos“ (= Mexiko zwischen zwei Welten), weshalb das Endprodukt nicht nur einen Spaßcharakter haben sollte, sondern zudem die Aspekte des Lebens vor Ort präsentieren musste. Die Schülerin Angelika Scholl-Rojas beschreibt das Projekt wie folgt: „Die Vorbereitungen für unser Theaterstück begannen schon 7 Monate zuvor. Als Erstes besprachen wir innerhalb des Spanischkurses der E-Phase, was genau wir aufführen wollen. Unsere Ideen schwankten zwischen einem Theaterstück und einem Sketch. Zudem überlegten wir, welche Emotionen wir besonders ausdrücken wollten. Auch hier schwankten unsere Ideen zwischen Komödie und Tragik. Auch beim Thema des Theaterstückes besprachen wir, dass wir auf jeden Fall Jugendliche Figuren spielen, sowie die Sozialen Medien einbauen woltlen, welche wir im Unterricht behandelt hatten. Einige Zeit verging und unsere Theatergruppe wuchs mit dem Spanischkurs der 9 Klasse, ebenfalls geleitet von Frau Richter. Unsere Entscheidung, Jugendliche in Mexiko darzustellen, wurde also fest und es sammelten sich viele neue Ideen wie z.B welche Figuren wir in unserem Theaterstück einbauen wollten. Wir entschieden uns für einige Touristen sowie Mexikaner*innen. Um unsere Kreativität anzustoßen, gab Frau Richter uns den Auftrag, jeweils einen Gegenstand, der für uns eine tiefere Bedeutung trägt, mitzubringen. Dann teilten wir uns in 3er Gruppen auf, wobei jede Gruppe mit dem ausgesuchten Gegenstand eine eigene Szene erstellte. Zudem hielten wir unsere Dialoge und Regieanweisungen in einem Skript fest. Es entstanden einige Szenen, die das Leben in Mexiko durch Themen wie Tourismus, Nationalstolz, Sportbegeisterung, Familie, Armut, Kriminalität und Ausländerfeindlichkeit ausdrückten. Bei den Proben unserer Szenen unterstützten wir uns gegenseitig, indem wir uns Feedback und Verbesserungsvorschläge gaben. Nach einigen Proben verbanden wir alle Szenen zu einem Theaterstück. Wir besprachen demnach welche Szenen, wann und wo genau auf der Bühne gespielt werden sollten. Dazu kam das Aufbauen unseres Bühnenbildes und von welcher Seite wir dieses betreten sollten. Ca. 2 Wochen vor dem Auftritt änderten wir das Stück sogar stark ab, da wir realisierten, dass einige Figuren noch besser dargestellt werden würden, wenn wir die Rollen tauschen. Außerdem überlegten wir, welche Requisiten wir brauchten sowie welche Kleidung, Frisuren und Accessoires zu den einzelnen Figuren passten und bastelten einige Requisiten auch selbst wie beispielsweise Ortsschilder.“

Das Festival wurde von der Organisatorin, Celia Cid, dem Direktor des Instituto Cervantes, Dr. Ferrando Ferrán und dem Vizekonsul Mexikos, Eduardo Ruiz Mazón, eröffnet. Nach der Vorstellung des Ablaufs der Veranstaltung, stellten die ersten vier Schulen ihre Stücke vor. Die erste Gruppe kam aus dem Grundschulbereich, gefolgt von zwei Gruppen aus dem ALCE-Programm, welches sich an Schüler*innen spanischer Nationalität sowie an Kinder von in Deutschland lebenden Spanier*innen richtet. Alle folgenden Stücke wurden von Schüler*innen aus den Klassen 8 bis 11 vorgestellt. Manche stützten sich auf vorhandene Werke und nur vier der 11 Schauspiele wurden tatsächlich von Schüler*innen selbst geschrieben. Auch die Themen variierten stark – von plakativen Vorurteilen bis hin zu authentisch dargestellten Schicksalsschlägen. So stellte beispielsweise die Elly Heus Schule aus Wiesbaden die Entwicklung der Kinder aus der Francozeit in Mexiko vor, wohingegen die Mornewegschule aus Darmstadt eine Szene in einem spanisch-mexikanischen Restaurant präsentierte.

Die Singbergschüler*innen zeigten verschiedene Facetten des Lebens in Mexiko und dass hinter Vorurteilen immer mehr steckt. Die Schüler*innen waren mit sich selbst zufrieden und die Lehrerin, Frau Richter, zeigte sich stolz. Die theatralische Auseinandersetzung mit der Sprache ist sehr sinnvoll, da man spielerisch eine Fremdsprache effektiver erlernen kann. Unsere Schüler*innen haben in dieser Zeit große Fortschritte in der Sprache gemacht sowie ein starkes Selbstbewusstsein dafür entwickelt.

Angelika Scholl-Rojas/ (RIS), (WOG)