Thementag „75 Jahre Grundgesetz / Heimat“
Oberstufenschüler vollziehen Perspektivwechsel und lernen ihre Heimat besser kennen
Am 23. Mai wird unser Grundgesetz 75 Jahre alt und auch die Bundesrepublik Deutschland feiert ihr 75-jähriges Bestehen. Nach Artikel 20 GG versteht sie sich als demokratischer und sozialer Bundesstaat, in dem alle Staatsgewalt vom Volke ausgeht. Aus diesem Anlass fand am Dienstag, den 24.04.2024 ein Thementag an der Singbergschule Wölfersheim statt, der den Schülerinnen und Schülern des Geschichts- und PoWi-Leistungskurses der Q2 (Leitung: Herr Klähn und Herr Willner) einen einzigartigen Einblick in die Themen Demokratie sowie Diversität und Gleichberechtigung der Gesellschaft am Beispiel eines Freiwilligendienstes (FSJ) bot. Der von Geschichtslehrerin Susana Richter initiierte Thementag in Zusammenarbeit mit Motivés e.V., einem Verein zur Förderung internationaler Kultur und Globaler Gerechtigkeit, begann mit einer Umfrage, in der die Schüler die Möglichkeit hatten, ihre Gedanken und Meinungen zu den Themen Demokratie, Gesellschaft, Bildung und dem FSJ zu äußern. Im Anschluss wurde ein Dokumentarfilm gezeigt, der die Geschichte von vier jungen Menschen aus Tansania und Kamerun zeigte, die einen weltwärts-Freiwilligendienst in Deutschland absolvierten. Es war ihr erster Aufenthalt in Europa. Sie träumten davon, in Deutschland internationale Erfahrungen zu sammeln und gleichzeitig „Botschafter“ für ihr Heimatland zu sein. Ein Jahr begleitete ein Filmteam die vier Freiwilligen, die von unterschiedlichen Erwartungen, Begeisterungen und Herausforderungen erzählten. Nach der Filmvorführung folgte ein erster Workshop, in dem die Teilnehmenden Gelegenheit hatten, ihr Feedback zum Film zu äußern und offene Fragen zu diskutieren. Besonders bereichernd war das Gespräch mit Christian, einem der FSJler, der aus erster Hand von vielen positiven, aber auch einigen negativen Erfahrungen, wie zum Beispiel Diskriminierung, berichtete und den Schülerinnen und Schülern wertvolle Einblicke in sein Leben gewährte. Ein Höhepunkt des Tages war der zweite Workshop, in dem schließlich ein Perspektivenwechsel vollzogen wurde. Jeder Lernende erhielt eine Notiz mit einer bestimmten Rolle und musste sich in diese hineinversetzen. Anschließend wurden persönliche Fragen gestellt, die die Schüler aus der Perspektive ihrer fiktiven Rolle heraus beantworten mussten. Durch diese Übung wurde ein tiefgreifendes Verständnis für die verschiedenen gesellschaftlichen und sozialen Schichten in Deutschland geschaffen, woraufhin eine lebhafte, kontroverse Diskussion und Reflexion folgte. Der Austausch über Diskriminierung und Rassismus, den auch der FSJler Christian erleben musste, wurde besonders hervorgehoben und führte zu einem offenen und konstruktiven Dialog. Die Schülerinnen und Schüler hatten dabei die Möglichkeit, verschiedene Stereotype zu reflektieren und ein Bewusstsein für Demokratie und kulturelle Identität zu entwickeln. Der Tag endete mit einem positiven Feedback seitens der Teilnehmenden. Viele gaben an, einiges über Gleichberechtigung, Bildung und die Bedeutung des (kulturellen) Austausches gelernt zu haben. Somit war der Thementag ein voller Erfolg und trug dazu bei, das Bewusstsein der Schülerinnen und Schüler für gesellschaftliche Themen zu schärfen und Empathie für andere zu fördern.
Lea Jonas und Johanna Schröder (Q2)