„Deutschland wird immer meine Heimat sein“
1938 floh der vierzehnjährige Wohnbacher Hans Bär nach Argentinien, um der nationalsozialistischen Verfolgung zu entgehen. Dem Freiburger Nikolai Sexauer, der seit zwei Jahren in Argentinien lebt, ist es gelungen, den großen Wunsch des heute 94-Jährigen, seine Heimat wiederzusehen und seiner Enkelin Marlene zu zeigen, mithilfe einer Crowdfunding-Kampagne zu finanzieren. Im Rahmen seines Besuches fand ein neunzigminütiges Zeitzeugengespräch mit Schülern der Qualifikationsphase der Singbergschule Wölfersheim in der Wetterauhalle statt, das vom Hessischen Rundfunk aufgezeichnet wurde. Federico Faccio diente als Dolmetscher, da Bär kaum noch Deutsch spricht.
Das Gespräch wurde von Fachbereichsleiter Uwe Müller mit Unterstützung der Gymnasialzweigleiterin Petra Hannig organisiert und von den Kursleiterinnen Ramona Wagner und Beate Klüber begleitet. Einen gelungenen Rahmen bildete die spanische Begrüßung durch die Schülerin Delila Huseinovic sowie der Auftritt der von Thomas Küchenmeister geleiteten Schülerband „Under kitchen“. Schulleiter Olaf Bogusch und Magda Gerlach hießen die Besucher im Namen der Schule und der Gemeinde willkommen, Uwe Müller moderierte das Gespräch im Anschluss gemeinsam mit Nikolai Sexauer.
„Kämpft für Eure Freiheit!“ ruft Hans Bär den beeindruckten Jugendlichen zu. Bildung sei wichtig für ein erfolgreiches Leben, sagt er auf die Frage einer Schülerin, welche Lehre er ihnen mit auf den Weg geben wolle. Mit Jugendlichen zu sprechen sei ihm wichtig, wobei das nationalsozialistische Deutschland zur Sprache kommt, auch wenn er lieber seine schönen Erinnerungen an Deutschland und Argentinien teilt. Abschließend lässt es sich der Gast nicht nehmen, den Singbergschülern eine Karte Argentiniens als Andenken zu schenken. Viele der Jugendlichen blieben freiwillig länger, um sich in kleinerem Rahmen mit Hans Bär über sein Lieblingsthema Fußball auszutauschen und seine Fragen zu beantworten.
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