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DEZ
2017

Schüler-Soldaten-Seminar „Parlamentarische Demokratie“ der Bundeswehr

Oberstufenschüler der Singbergschule nehmen am

Schüler-Soldaten-Seminar „Parlamentarische Demokratie“

des „Zentrums Innere Führung“ der Bundeswehr

in Strausberg/Brandenburg teil

Wölfersheim. Große Ehre für 20 Schülerinnen und Schüler des PoWi-Leistungskurses der Q1: Gemeinsam mit ihrem Tutor Dr. Matthias Zipp und dem Fachbereichsleiter des Aufgabenfeldes II Uwe Müller machten sich die Absolventen der Wölfersheimer Oberstufe am 27.11. auf den Weg nach Strausberg/Brandenburg, um gemeinsam mit acht jungen Soldaten an einem hochkarätigen politisch-historischen Seminar des „Zentrums Innere Führung“ der Bundeswehr teilzunehmen. Den Verantwortlichen der Singbergschule war es zuvor gelungen, als eine von zwei Schulen der Bundesrepublik für dieses tolle Projekt ausgewählt zu werden. Ein großes Dankeschön gebührt dem Wetteraukreis, der das Projekt finanziell unterstützt hat.

Nach einer langen Zugfahrt mit Zwischenstopps in Friedberg, Kassel-Wilhelmshöhe und Berlin Ostbahnhof erreichte die Schülergruppe am frühen Montagnachmittag gutgelaunt das „Zentrum Innere Führung“ im brandenburgischen Strausberg. Hier wurden die Teilnehmer von der Lehrgangsorganisatorin Frau Peggy Salaw begrüßt und mit den Seminarinhalten vertraut gemacht. Im Anschluss stellte Major Greilig den insgesamt 30 Teilnehmern anschaulich die verschiedenen Abteilungen und Aufgaben der „Inneren Führung“ vor. Nach dem gemeinsamen Abendessen im hauseigenen Restaurant nutzen die Seminarteilnehmer die Gelegenheit, sich im Foyer des Hauses in geselliger Runde kennenzulernen.

Am frühen Dienstagmorgen wartete bereits das erste Highlight auf die Seminargruppe: Ein Tag im Deutschen Bundestag, welcher den Teilnehmern auch als das „Herz der Demokratie“ vorgestellt wurde. Nach einer kurzweiligen Führung durch das imposante Reichstagsgebäude nahm das Seminar an gleicher Stelle an einem Planspiel teil. In Fraktions-, Ausschuss- und Plenarsitzungen ging es darum, gemeinsam über die Einführung plebiszitärer Elemente auf Bundesebene zu beraten und abzustimmen. Hier wurden den Schülern die im Unterricht im Rahmen der Unterrichtseinheit „Demokratie im politischen Mehrebenensystem“ vermittelten Inhalte noch einmal praxisnah vor Augen geführt. Nach dem gemeinsamen Mittagessen im Reichstagsgebäude versammelte sich das Seminar auf der Besuchertribüne des Plenarsaals. Hier lernten sie im Rahmen eines etwa einstündigen Vortrags weitere interessante Fakten zum Deutschen Bundestag kennen, ehe der Bundestagsabgeordnete Oswin Veith (CDU) zu einem Gespräch einlud. Die Schüler nutzten die Gelegenheit, um mit ihm über die aktuelle politische Lage in Deutschland zu diskutieren. Mit einer Besichtigung der Reichstagskuppel und einem wunderschönen Blick über das nächtliche Berlin endete das offizielle Programm an diesem Tag.

Am Mittwoch stand zunächst eine Stadtrundfahrt auf dem Programm. Unter dem Motto „Die Hauptstadt Berlin in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft“ lernten die Seminarteilnehmer geschichtsträchtige Orte kennen – unter anderem erfolgte auch eine Begehung der Gedenkstätte Bernauer Straße, dem zentralen Erinnerungsort der deutschen Teilung. Nach dem gemeinsamen Mittagessen im Abgeordnetenhaus von Berlin wurden den Seminarteilnehmern im Rahmen einer Führung Einblicke in das Bundeskanzleramt gewährt. Im Anschluss besuchte man ferner die Gedenkstätte Deutscher Widerstand in der Stauffenbergstraße, die im sogenannten Bendlerblock gelegen ist. Herr Müller erinnerte hier in einem Vortrag an die Widerstandskämpfer des 20. Juli 1944, insbesondere an die dort gestorbenen Ludwig Beck, Friedrich Olbricht, Claus Schenk Graf von Stauffenberg, Albrecht Ritter Mertz von Quirnheim und Werner von Haeften.

Nach der Besichtigung des Ehrenmals der Bundeswehr auf dem Gelände des Verteidigungsministeriums machten sich die Schülerinnen und Schüler in Kleingruppen auf den Weg, um die Stadt Berlin auf eigene Faust zu erkunden.

Am Donnerstag stand zunächst der Besuch der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen auf dem Programm. Ein Historiker und ein Zeitzeuge führten die Gruppe über das Gelände und durch die Räumlichkeiten der ehemaligen zentralen Untersuchungshaftanstalt der Staatssicherheit der DDR, die von 1951 bis 1989 in Betrieb war. Nach der Mittagspause am Potsdamer Platz besuchte das Seminar zunächst die Ausstellung „Topographie des Terrors“ in der Niederkirchnerstraße, ehe abschließend noch die Besichtigung der Zentralredaktion der Bundeswehr auf dem Programm stand.
Nach einer gemeinsamen Reflexion und Evaluation des Seminars traten die Schülerinnen und Schüler am frühen Freitagmittag die Heimreise nach Wölfersheim an. Gemeinsam blicken wir auf eine schöne, ereignis- und lehrreiche Woche zurück. Als Politik- und Geschichtslehrer hoffen wir, dass das Gelernte nachhaltig sein wird und die spürbare Begeisterung für Politik und Zeitgeschichte noch lange anhalten wird.
© Dr. Matthias Zipp

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