20
MAI
2017

Handwerk trifft Schule – Kooperation mit der Kreishandwerkerschaft

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Schule trifft goldenen Boden 
Kreishandwerkerschaft und Singbergschule kooperieren in Sachen Ausbildungssuche

Repräsentanten der Kreishandwerkerschaft (hier Geschäftsführer Johannes Laspe und Kreishandwerksmeister Werner Ulowetz) Vertretern der Singbergschule, darunter Christine Weckler  (3.v.l.), Schulleiter Olaf Bogusch (2.v.r.) und Fördervereins- Vorstandsmitglied Thomas Seeling (rechts).

Wetteraukreis. Handwerksbetriebe suchen Auszubildende, Jugendliche eine Perspektive. Doch nicht immer kommt zusammen, was zusammenpasst. Aus diesem Grund geht die Kreishandwerkerschaft eine Kooperation mit der Singbergschule (Wölfersheim) ein: Unter dem Motto „Handwerk trifft Schule“ kamen Handwerksmeister und Pädagogen zum Gedankenaustausch  zusammen. Der Raum war voll, als sich die Spitze der Kreishandwerkerschaft und eine Vielzahl von Meistern mit Lehrern der Wölfersheimer Singbergschule in den Räumen der Bildungseinrichtung, die knapp 1400 Schüler besuchen, begegneten. „Ich bin überwältigt, dass so viele Handwerker gekommen sind“, freute sich Christine Weckler (Koordinatorin für Berufs- und Studienorientierung). Wie sie schilderte, bestehe Bedarf, die Ausbildungsplatzsuche auf neue Weise zu fördern, was beim geselligen Rahmen mit Essen und Getränken nun geschehen sollte. Unterstützt hat das Ereignis der schulische Förderverein.

Hintergrund der gemeinsamen Initiative von Handwerk und Schule ist, die Kommunikation zwischen Ausbildungsbetrieben, Schule und ausbildungsplatzsuchenden Schülern zu optimieren. Denn obwohl Fachbetriebe jungen Menschen ausgezeichnete Perspektiven bieten, besteht ein Nachwuchsproblem im Handwerk. Auf der anderen Seite suchen Schulabgänger nach sinnhaften und sicheren beruflichen Wegen. „Nun habe ich einen Abschluss – was soll ich tun?“, beschrieb Direktor Olaf Bogusch die Gedanken manch eines Schulabgängers. Doch nicht immer kommt zusammen, was zusammenpasst. Die Kooperation wurde angestoßen, als Kreishandwerksmeister Werner Ulowetz die Berufsbörse der Schule besuchte und mit Weckler ins Gespräch kam. Wie Ulowetz nun ausführte, sei es von enormem Vorteil für beide Seiten, sich bei einer Veranstaltung wie „Handwerk trifft Schule“ kennenzulernen. „Man hat ein Gesicht, einen Namen, um Kontakt aufzunehmen“, erklärte Ulowetz. Eine Lehre im Handwerk sei eine gute Sache, denn nirgendwo sonst könne man sich so verwirklichen. „Wir brauchen Azubis im Handwerk, die schulisch gut ausgebildet sind.“ Ideal wäre nach Überzeugung des Kreishandwerksmeisters, wenn Lehrherren in der Schule anrufen könnten, um freie Stellen durchzugeben. Für wichtig halte er auch Praktika. Der 16-jährige Schüler Robin bestätigte diese Sichtweise, indem er erzählte, wie er durch zwei Praktika zu seinem Berufswunsch Erzieher kam. Handwerksmeister Jörg Becker (Jörg Becker Haustechnik, Münzenberg) begrüßt die Initiative. Er sucht noch einen Auszubildenden für Anlagenmechanik, einer Tätigkeit mit guten Entwicklungschancen, bei der man viel unterwegs sei. Bewerber müssten mathematisch- technisches Verständnis haben und Kopfrechnen beherrschen. „Wir bieten auch Praktika an“, sagte Becker. Zimmerermeister Rainer Böckel aus Nidda-Michelnau hält es genauso. „Wir bilden schon seit 15 Jahren aus und suchen jemanden, der vorhat, danach nicht zu studieren, sondern bei uns zu bleiben.“ Schreinermeister Andreas Knoll aus Wölfersheim bekommt pro Jahr zwischen fünf und 20 Bewerbungen auf einen Ausbildungsplatz. Das liege an der Vielfältigkeit in seinem Betrieb mit Produktion und Montage, aber auch seiner zeitgemäßen Werbung: auf Facebook beispielsweise. Schüler zu begeistern, sich überhaupt zu bewerben – daran müsse immer noch gearbeitet werden, erklärte Rektor Thomas Küchenmeister: „Zu sagen, ich lerne einen Beruf und diesen Beruf auch durchzuhalten.“ Was sich lohnen dürfte, wie Metallbaumeister Alexander Repp und Schreinermeister Burkhard Witzenberger betonen. „Ein superguter Handwerker verdient besser als manch ein Akademiker“, sagt Repp. „Und findet schneller einen Job als jeder Akademiker“, setzt Witzenberger eins drauf.

Wie Ulowetz schildert, kann er sich weitere Kooperationen mit anderen Schulen vorstellen. Weitere Informationen zur Kreishandwerkerschaft des Wetteraukreises gibt es bei Ihrer Geschäftsstelle,Telefon: 06031/72790.

Pressebericht der Kreishandwerkerschaft vom 08.Mai 2017