06
JUL
2017

Abschlussklassen der Singbergschule Wölfersheim besuchten die Gedenkstätte Buchenwald

Im Juni 2017 begaben sich drei Hauptschul- und Realschulklasse der Abschlussjahrgänge 9 und 10 der Singbergschule Wölfersheim nach Weimar, um dort die Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers Buchenwald zu besuchen. Sie wollten ihre im Geschichtsunterricht erworbenen Kenntnisse vertiefen, indem sie einen der Erinnerungsorte an die Schrecken des nationalsozialistischen Regimes besichtigten. Für die Schülerinnen und Schüler war klar: Geschichte an einem Ort des Geschehens nachzuempfinden, hinterlässt einen viel intensiveren Eindruck, als der theoretische Geschichtsunterricht. Möglich wurde die Fahrt auch durch die finanzielle Unterstützung des Wetteraukreises und der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung.

Die Exkursion wurde im Geschichtsunterricht, aber auch in anderen Fächern intensiv vorbereitet. Schon auf der Hinfahrt zur Gedenkstätte erfuhren die Schülerinnen und Schüler viel über den regen Kontakt zwischen den Bürgern der Stadt Weimar und dem Konzentrationslager. Auf der so genannten „Blutstraße“, die zum Lagergelände führt und von Häftlingen unter unmenschlichen Bedingungen erbaut wurde, kam es zu einem Moment des Gedenkens an die Opfer.

Anschließend folgte für alle Gruppen eine etwa anderthalb- bis zweistündige Führung durch das Lagergelände, während der sie mit der Lagerhierarchie, den Lebens- und Arbeitsbedingungen und dem Verhalten der Aufseher und des Lagerkommandanten Koch vertraut gemacht wurden. Gerade die Alltäglichkeit des Massensterbens, die Unmenschlichkeit und die sadistische Freude der Lageraufseher waren für die Jugendlichen schwer zu begreifen. Besonders beeindruckt zeigten sich die meisten Schülerinnen und Schüler von den Arrestzellen, in denen viele bedeutende Häftlinge gefoltert und ermordet wurden, genauso wie von dem Krematorium und der Genickschussanlage, die zu einer massenhaften Ermordung sowjetischer Kriegsgefangener genutzt wurde.

Nach einem gemeinsamen Abschluss an der Gedenkplatte, bei dem die Jugendlichen zum Ausdruck brachten, wie sehr sie der Besuch beeindruckt hatte, folgte der Museumsbesuch.

Die Schülerinnen und Schüler konnten nun das Gelände noch genauer besichtigen und besuchten dann die Ausstellungen der beiden Museen.

Auf der Rückfahrt kam die Geschichte Buchenwalds als sowjetisches Speziallager 2 zur Sprache, wobei einige der Schülerinnen und Schüler das DDR-Mahnmal besuchten und sich genauer mit der Aufarbeitung der Lagergeschichte in der Nachkriegszeit beschäftigten.

Auf der etwa dreistündigen Heimfahrt waren sich alle Beteiligten einig, dass diese Fahrt eine wichtige Erfahrung gebracht hatte und diskutierten über das Erlebte.